Instagram, TikTok, YouTube und Co.

Instagram, TikTok, YouTube und Co. – Ein Workshop von Schüler/-innen für Schüler/-innen an der Gesamtschule Warendorf

Eine Workshop-Planung- und Durchführung zur Sensibilisierung für den Umgang mit den Sozialen Medien

von Cornelia Ryzich, Schülerin des Pädagogikgrundkurses Q1



social media 1 20210613 1371137480Ich habe kein Instagram, weil man dort nur Bilder von Personen sieht, die sich fake zeigen“, verriet eine Fünftklässlerin der Städtischen Gesamtschule Warendorf. Doch sehen das alle Kinder so? Wie gehen sie in diesen jungen Jahren wirklich mit den sozialen Medien um? Und wie können wir ihnen etwas mit auf den Weg geben, während die Internetwelt immer umfangreicher und wichtiger wird?social media 5 20210613 1390330918

Dasselbe hat sich auch der Pädagogikgrundkurs der Q1 der Städtischen Gesamtschule Warendorf gefragt und hat sich dabei mit den Entwicklungsaufgaben nach Hurrelmann beschäftigt, um herauszufinden, dass die Sozialisation eine wichtige Rolle spielt. Wie der Begriff Soziale Medien verrät, findet soziale Interaktion auf den bekannten Plattformen Instagram, TikTok, YouTube, WhatsApp und Co. statt. Dass diese Plattformen nicht gerade für ihre absolute Sicherheit bekannt sind, ist auch unumstritten. So haben sich die Schüler/-innen überlegt, wie man jungen Kindern spielerisch übermittelt, dass nicht alles echt ist, dass einem nicht alles guttut, was man konsumiert, und dass so etwas wie Mobbing im Internet weit tragfähiger ist als vielleicht direkt auf dem Schulhof. Dazu konzipierte der Pädagogikgrundkurs einen Workshop, der im Schulgarten umgesetzt wurde und bildete Gruppen zu genau diesen Themenbereichen. Pädagogisch sinnvoll überlegten sie sich interaktive Aufgaben und sammelten Ideen für ein Lernen auf Augenhöhe, für ein Lernen mit jungen Menschen von jungen Menschen. Dabei wurde besonders auf die Kommunikation wertgelegt, auf den Austausch von Erfahrungen – positive als auch negative. Diese Kommunikation wurde durch vielfältige Aufgaben hervorgerufen.social media 3 20210613 1955666024

Dabei wurden sie mit Fake-Profilen und Bearbeitungen von Bildern konfrontiert, um bei ihnen ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass das Vergleichen von anderen mit sich selbst völlig irreführend ist und nur zu einer Idealisierung führt. Die Kinder grübelten und diskutierten darüber wo „fake“ bei ihnen anfängt. Sie dachten über mögliche Folgen nach und konnten auf ungezwungene Art selbst ein Bild verzerren, um zu sehen, wie das wirkt und wie einfach so etwas funktioniert. Die jungen Schüler/-innen wurden nicht nur mit Bildern konfrontiert, sondern auch mit Chatverläufen, um zu prüfen, wann eine Person unseriös erscheint. Völlig entrüstet bestätigten sie, dass man seine Telefonnummer und Adresse nicht einfach so weitergeben dürfe.social media 4 20210613 1206608460

Zum Thema Cybermobbing haben sie sich auch damit beschäftigt, wann Mobbing anfängt, und haben sich mit Hilfe eines Memorys mit der Täter- und Opferrolle auseinandergesetzt.social media 2 20210613 1373349804

Zuletzt konnten sie sich noch mit ihrem eigenen Konsum befassen, indem sie sich überlegten, welche Plattform sie am meisten benutzen und warum. Die häufigsten Gründe waren Langeweile, Spaß und Inspiration. Sie überlegten sich auch, welcher Person sie am liebsten folgten und sollten die Eigenschaften von Social Media nach positiv und negativ sortieren. Gleichzeitig dachten sie darüber nach, ob sie bereits einer Person folgten, auf die eine negative Eigenschaft zutraf oder, ob sie bei sich selbst auch positive Erfahrungen feststellen konnten. Sie diskutierten untereinander, stellten fleißig Fragen und waren vertieft in ihre eigene Reflexion, sodass manche feststellten, sie seien „wegen Corona nur noch am Handy und würden lieber wieder mehr draußen machen“.

Danach folgte noch eine gemeinsame Abschlussrunde, in der die Fünftklässler/-innen nach ihrer Meinung zu dem Workshop gefragt wurden und über neu Erlerntes diskutierten. Soziale Medien können Spaß machen, inspirieren und können Freunde verknüpfen, aber die Schüler/-innen wurden dafür sensibilisiert, dass in den sozialen Netzwerken Vorsicht und Achtung geboten ist. Das Internet ist einerseits ein wichtiger Teil ihrer Freizeitbeschäftigung geworden, aber es ist nicht der Einzige und verdient vielleicht nur etwas mehr Aufklärung und Unterstützung, wie der Pädagogikkurs von Frau Ebbeskotte ebenfalls lernen konnte.