London „in a nutshell“ – Ein Kurztrip mit eingeplantem Schlafdefizit

image1

Buckingham Palace, Trafalgar Square, Piccadilly Circus und das London Eye – alle wichtigen Sehenswürdigkeiten in 10 Stunden? Dass das möglich ist, haben 59 Schülerinnen und Schüler des 9. Jahrganges der Gesamtschule in der letzten Woche bewiesen. Zusammen mit den Lehrkräften Sandra Wirth, Janja Schöder, Sven Klocksiem und Detlef Sult wurde Englands Hauptstadt ein Kurzbesuch abgestattet, der es in sich hatte.
Los ging es am Montagabend um 18 Uhr im bequemen Reisebus. Hellwach und voller Vorfreude fuhr die Truppe mit Busfahrer Uwe über Holland und Belgien nach Dünkirchen zur Fähre. Hier zeigten sich dann schon erste Müdigkeitserscheinungen und der eine oder die andere versuchte auf der zweistündigen Überfahrt ein wenig Schlaf zu bekommen.
Gegen 4 Uhr früh kamen die weißen Klippen von Dover in Sicht, England war erreicht. Noch war aber Geduld gefragt, weitere zwei Stunden mussten überstanden werden, ehe der Bus entlang der Themse in die Innenstadt Londons einfuhr. Tower Bridge, The Shard oder auch der (leider eingepackte) Elisabeth Tower mit Big Ben begrüßten die noch schläfrigen Passagiere. Dann ging es auf zum Sightseeing, der Zeitplan war eng gesteckt. Es hatte aber auch seine Vorteile, so früh schon unterwegs zu sein, denn vor dem ersten Ziel, dem Buckingham Palace, war kein Tourist zu sehen. So konnten in aller Ruhe die ersten Fotos geschossen werden. Leider wurde die Queen, trotz gehisster Flagge, nicht entdeckt.
Weiter ging es zu Fuß zum Piccadilly Circus, hier gab es erstmal eine Frühstückspause, damit alle sich für den langen Tag stärken konnten. Erstaunlich, wie ruhig es in einer solch großen Stadt um diese Uhrzeit (7 Uhr) noch sein kann.
Der Trafalgar Square stand als Nächstes auf der Liste und bot gleich die erste Überraschung: Keine einzige Taube war zu sehen, wo doch diese einst das Markenzeichen des Platzes waren. Das Rätsel wurde schnell gelöst, als ein Mitarbeiter der Stadt mit einem Falken auf seinem Arm der Gruppe entgegen kam. Die Vögel und ein absolutes Fütterungsverbot sorgen dafür, dass kein Federvieh sich dort niederlässt. Leider darf man auch nicht mehr auf die großen Löwen unterhalb der Admiral Nelson-Statue klettern. Aber als Fotomotiv sind sie immer noch sehr begehrt.
Ein Ereignis, auf das sich alle besonders freuten, war das London Eye. Dieses Riesenrad bietet in 135 Meter Höhe einen fantastischen Ausblick über die Metropole. Doch vorher mussten noch weitere „Must-sees“ abgehakt werden. So ging es an den Horse Guards vorbei, die in ihren schimmernden goldenen Uniformen auf eindrucksvollen Pferden saßen, Richtung Westminster Abbey und den Houses of Parliament bis zur Themse. Und dort bestiegen die aufgeregten Schülerinnen und Schüler nun endlich die bis zu 25 Personen fassenden Gondeln, um langsam über der Stadt zu schweben. Ein großartiges Erlebnis, das zum Glück nicht von Höhenangst getrübt wurde.
Nach diesem Highlight sollte eigentlich der berühmte Tower of London als Nächstes besucht werden, doch leider machte das typische englische Wetter allen einen Strich durch die Rechnung. Wie sagt man auf der Insel so schön: It rained cats and dogs! Schwerste Gewitterstürme zwangen die Gruppe, erstmal in einer Unterführung Unterschlupf zu suchen. Aber alles Warten und Hoffen half nicht, der Regen ließ einfach nicht nach, eine Planänderung musste her. So wurden dann die roten Doppeldecker-Busse in Beschlag genommen, um damit zur Oxfordstreet zu fahren. Hier konnte dann nach Herzenslust geshoppt werden und das eine oder andere Souvenir für die Lieben daheim (oder wahlweise trockene Socken) wurde erstanden.
Ehe man sich‘s versah, war dann der Tag auch schon zu Ende, der Bus sammelte die müden, aber zufriedenen Schüler und Lehrkräfte am Marble Arch ein und es ging zurück nach Deutschland.
Die Reise verbrachten dann alle mehr oder weniger schlafend und von Prinz Harry oder Herzogin Meghan träumend, bis Busfahrer Uwe morgens zum Schulbeginn alle wieder wohlbehalten in Warendorf bei den wartenden Freunden und Familien ablieferte. Aber statt in den Unterricht ging es direkt ins kuschelige Bett nach Hause.
Ein ganz dickes „Thank you“ von allen Beteiligten geht an die Englischlehrerin Frau Plugge-Banschkus, die diese Fahrt so hervorragend vorbereitet hat.
Und nächstes Schuljahr heißt es dann vielleicht: The same procedure as last year?